Die Plauener Marktfrau mit Herz tut ihre Meinung kund
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Aufruf des Neupert Verlages im „Stubenarest“ November 2020 an die Leser des Vogtland Jahrbuches!

Im eigenen Heim durch „Corona“ eingesperrt? Einsam im Seniorenheim „gelandet“? Allein durch die Tücken der Zeit von Ihren Lieben getrennt?

Alles keine freundlichen Aussichten für die Zukunft. Die kommenden Tage, nicht nur Weihnachten und Silvester werden anders sein als sonst. Dieser Zustand wird die Menschheit mit seinen Einschränkungen noch sehr lange begleiten. Ein sehr altes Volkslied aus dem 19. Jhd. beginnt mit den Worten „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliegen vorbei wie nächtliche Schatten,……“. Auch heute wieder aktuell für den Bundesbürger.

Das „brandneue“ doppelbändige Vogtlandjahrbuch nimmt sie aus diesem momentanen Jammertal der Gegenwart des Jahres 2020 mit auf seine Reisen „Durch Land und Zeit“ unserer vogtländischen Region. Auf 480 Seiten, in 225 Beiträgen und 545 Illustrationen wird ihnen kurzweiliges Wissen zu unserem Vogtland geboten. Zu Themen, die oft kaum noch bekannt oder schon vergessen sind.

Im Archiv des Verlages gibt es ein „Wissen“ über Gegebenheiten, das eigentlich schon verloren wäre, hätte dieses nicht irgendwer, irgendwann einmal aufgeschrieben und dann der „Zufall“ diese Zeilen oder Fotos im Archiv des Verlags landen lassen. Von da aus hat dann so mancher Beitrag die Chance, als durchaus interessantes Wissen in einem der Vogtlandjahrbücher zu ihnen nach Hause zu kommen.

Sollten Sie selbst Themen bzw. interessante Einblicke zu Wissen von Ereignissen besitzen, die auch heute noch interessieren, scheuen Sie sich nicht, mit dem Verlag in Verbindung zu treten. (Anschrift siehe Impressum) Keine Angst, Rechtschreibung etc. macht der Verlag.

Also wenn Ihnen wieder einmal die Decke auf den Kopf fällt, greifen sie ruhig einmal zum Kugelschreiber. Vielleicht haben Sie in ihren Erinnerungen Wissen über Begebenheiten, zu denen es keine lebenden Zeitzeugen mehr gibt.

Ich wünsche Ihnen in aller Bescheidenheit trotz dieses „Corona-Zirkus“ beschauliche Feiertage und einen guten „Rutsch“ ins neue Jahr 2021 und bleiben Sie gesund!

Curt Röder
Verleger

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An:
Stadtverwaltung Plauen
Oberbürgrmeister
Herr Oberdorfer
Unter Graben 1
08523 Plauen


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

als sachkundiger Bürger sowie Verleger schlage ich in meinem Namen und sicher auch im Namen der Plauener Bürgerschaft vor, 2 verdienstvolle ehemalige Plauener Bürger für ihr herausragendes Engagement, das sie im Zusammenhang mit der friedlichen Revolution 1989 zur Wendezeit zeigten, anlässlich der nunmehr schon zum 30. Mal wiederkehrenden Feierlichkeiten am 7. 10. 2019 einen öffentlichen Platz in Plauen zur steten Erinnerung an diese Personen zu benennen.

Zum einen wäre das der Plauener Ehrenbürger Superintendent Herr Thomas Küttler. Er war der Garant der friedlichen Revolution in unserer Stadt. Durch ihn fand unser Plauen deutschlandweite Beachtung. Mein Vorschlag ist, den Platz vor dem Rathaus sowie die Haltestelle davor nach ihm zu benennen.

2. Antragstellung (1. Antragstellung am 6. 11. 2014) Frau Annaliese Saupe (1912–2007) ist es zu verdanken, daß das Geschehen am 07.10.89 in unserer Stadt in den westlichen Medien am 10.10.89 überhaupt schon Erwähnung fand. Mit in der Unterwäsche geschmuggelten Texten und Bildern ihres Sohnes fuhr die Rentnerin nach Hof zur Frankenpost und berichtete den staunenden Journalisten, was sich in der Hofer Partnerstadt Plauen am 07.10.89 ereignet hatte. Damit konnte bewiesen werden, dass unser Plauen als Ausgangsort des Beginns der friedlichen Revolution 2 Tage vor der Leipziger Demo am 09.10. zu bezeichnen ist. Des weiteren erfasste sie akribig die von jeder Demo mitgeführten Transparente, Fahnen und Spruchbänder.
Um den Namen von Frau Saupe und ihrem Handeln während der friedlichen Revolution auch späteren Generationen im Gedächtnis zu erhalten, schlage ich vor, den Platz um die von ihr erstrittene Gedenktafel links am Eingangsbereich des Theaterplatzes Annaliese-Saupe-Platz zu benennen.
Der anstehende 30. Jahrestag des Beginns der friedlichen Revolution in Plauen wäre ein würdiger Anlass.

Ich danke schon jetzt für die zügige Bearbeitung des Antrages. Rückfragen unter 03741/226820.

Mit freundlichen Grüßen


Jean-Curt Röder
Verleger

Plauen 30.09.2019
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Pressemitteilung Neupert Verlag

Die Demo in Plauen am 7. Oktober 1989 stand am Anfang des späteren Untergangs der DDR, eine Betrachtung 30 Jahre später, am 7. Oktober 2019


Plauen und die Vogtländer ein Rückblick 30 Jahre nach dem 7. Oktober 1989 (Arbeitstitel)

Ein Rückblick und ein Ausblick des Personenkreises, der damals die Situation miterlebte und zum Teil mit auslösten.
Dieses Buch sollen die Plauener und Vogtländer in eigener Regie gestalten, der Verlag möchte nur der Koordinator sein. Ob mein Konzept aufgeht, wird sich zeigen, einen Versuch ist es jedenfalls wert.

Die Menschenmasse im Zentrumsbereich Plauens am 7. Oktober des Jahres 1989 waren der Auslöser! Man spricht von etwa 15 000 Personen. Es waren Plauener und Vogtländer, die Veränderungen zu ihren Arbeits- und Lebensbedingungen in diesem Staat DDR, in dem sie „eingesperrt“ lebten, erreichen wollten. Man wollte der Staatsmacht seinen Unmut zeigen, nachdem diese ihren Untergebenen an diesen Staatsfeiertag, dem 40. Geburtstag der DDR, gegenüber Stärke demonstrieren wollte. Heute wissen wir, dieser 7. Oktober war der Anfang vom Ende der DDR. Jede Reise, ob nach Amerika oder zum Mars, beginnt mit einem ersten Schritt. Diese Form des zivilen waffenlosen Ungehorsams von einer Masse von 15 000 musste auf die Staatsmacht an diesem Tag und danach den Eindruck erweckt haben, hier bahnt sich etwas an, abwarten und Zeit gewinnen scheint die beste Strategie zu sein! Am 8. 10., als der Staat seinerseits Maßnahmen ergreifen wollte, konnte man nur noch reagieren und zuschauen. Am 9.10.89 waren die Leipziger auf die Straße gegangen, sie konnten dies unbedarft tun, denn der Buschfunk hatte dies dem verantwortlichen Personenkreis sicher schon zugetragen. Im Gegensatz zu Plauen, wo die Menschen ungesteuert sich im Zentrum zu einem Demonstrationszug formierten, war die Situation in Leipzig ganz anders. Die Bürger der DDR hatten begonnen, eine Lawine loszutreten, die letztlich das bereits morsche Staatsgebilde und seine Anhänger hinwegfegte. Gorbatschow besiegelte noch das Ende, indem er die DDR wie eine heiße Kartoffel fallen ließ.
Noch einmal im Klartext: Dass wir heute BRD-Bürger sind, ist dem kleinen zänkischen Bergvolk der Vogtländer zu verdanken. Die politische Lage war im Vorfeld durch verschiedene Ereignisse schon angespannt. Dies war für uns ein Glückstreffer. So mancher scheint dies bis heute noch nicht begriffen zu haben. BRD-Bürger zu werden, dieses versessene Ziel, scheinbar unerreichbar, deswegen ist am 7. Oktober 1989 in Plauen keiner ins Zentrum gegangen. Es ging darum, herrschende Missstände im Land, in der DDR anzuprangern, um das Leben in diesem Staat für den Einzelnen zu erleichtern. Das Thema Wende/BRD ergab sich aus der weiteren Entwicklung der Situation im Land in den folgenden Tagen und Wochen. Für einen Teil der Bevölkerung war es die Gunst der Stunde, für den anderen Teil die Ungunst. Auf diesem unblutigen Weg vom Sozialismus zum Kapitalismus wurde in diesem Land DDR das Oberste zum Untersten umgekrempelt.
Existenzen, Familien, Freundschaften wurden für immer zerstört, ebenso ihre Lebensgrundlage, Betriebe und damit Millionen Arbeitsplätze. Ein Großteil der Bevölkerung wurde entwurzelt, fand sich im eigenen Land nicht mehr zurecht. Mit der Hilfe, oder sagen wir besser unter der Dominanz der Bewohner der alten BRD wurde das ehemalige Gebiet der DDR für die Marktwirtschaft erschlossen. Hier Beispiele aufzuzählen, hieß aus meiner Sicht, Eulen nach Athen zu tragen! Die ehemalige DDR findet man heute nur noch auf alten Fotos und in der Erinnerung ihrer ehemaligen Bewohner. Es sind Menschen mittlerweile 30 Jahre älter, manche auch schon im vorgerückten Alter. Sie besitzen das Wissen eines langen Lebens mit seinen Höhen und Tiefen, durch die sie gehen mussten. So wie der Schreiber dieser Zeilen dies auch mußte. In ihm reifte der Gedanke, die 30. Wiederkehr des 7. Oktobers 1989 zu nutzen, um den Personenkreis von damals zu befragen, was diese Wende und die heutige Zugehörigkeit zur BRD, die sie unbewusst ausgelöst hatten, in ihrem privaten Leben, aber auch in ihrer beruflichen Entwicklung bewirkt hat? Was vermisst man? Ist der Mensch zufriedener als früher? Hat man Sorgen und Zweifel zur Gegenwart oder zur Zukunft, welche in der DDR gegenstandslos waren? Dieser Staat hat zweifelsohne auch seine guten Seiten. Welche es sind, darüber kann sich jeder ohne Zensur befürchten zu müssen in einer kleinen Dokumentation, die zur 30. Wiederkehr der Demo in Plauen vom Neupertverlag 2019 geplant ist, äußern.Teilnahmekriterien: 1989 in Plauen oder im Vogtland der Wohnort. Das Mindestalter sollte nicht weniger als 45 Jahre im heutigen Jahr 2019 betragen. Teilnehmen an dieser Umfrage kann der unten genannte Personenkreis.

Wichtiger Hinweis:
Wer teilnimmt, kann seinen Beitrag mit seiner Unterschrift signieren.
Wer sich sorgt, durch seine Offenheit Nachteile in seinem Umfeld zu bekommen, kann mit einer Zahl oder einem Pseudonym unterzeichnen, seinen Namen, Anschrift, Alter beziehungsweise Telefonnummer auf einem beiliegenden Zettel beifügen. Diese Information darauf ist nur für mich bestimmt, damit ich keinem „Scherzkeks“ auf den Leim gehe. Aus dem gleichen Grund bitte ich die „Erinnerungen“ dem Verlag per Post zukommen zu lassen oder auch persönlich abzugeben, so umgehe ich die Gefahr, mir beim Öffnen des „Anhangs“ einen Virus aus dem Internet von einem Scherzkeks einzuhandeln.

Die Anschrift des Verlags:
Vogtländischer Heimatverlag Neupert
z. Hdn. Herrn Curt Röder
Stichwort Erinnerungen
Klostermarkt 9
08523 Plauen
Tel. 03741 226820

Um ein breites Spektrum an Meinungen für die Dokumentation zu erreichen, kann sich jeder zu Wort melden. Ob ehemaliger Parteikader, MFS-Mitglied, IM, Arbeitsloser, Hartz IV-Empfänger, Obdachlose, heute Selbständige oder Menschen wie du und ich. Ihre Funktionen vor oder nach dem 7. 10. 89 sind mir gleich.
Ich möchte in der Dokumentation nur das wiedergeben, was die Zeit den einzelnen Personen beschert hat. Die eingegangenen „Erinnerungen“ werden ohne Kommentar, wenn sie realistisch erscheinen, aufgenommen. Rechtschreibung, Form etc. übernimmt der Verlag. Auskünfte, wer an der vorgesehenen Dokumentation mitarbeitet, werden vom Verlag an Dritte nicht erteilt.
Gehörten Sie in der DDR dem Staatsdienst an, hatten eine leitende Funktion, oder dem MFS oder waren Sie nur SED-Mitglied? Welche Erfahrungen mussten sie nach dem 7. 10. 1989 hierdurch erleben? Wie reagierte Ihr bisheriger Bekanntenkreis?
Gab es für Sie soziale Nachteile? Fühlen Sie sich in dieses neue System restlos integriert? Was für Erfahrungen haben Sie mit dem Thema Wendehälse gemacht?
Den Herausgeber, von dem u. a. auch die Dokumentation „Die Wende in Plauen“ stammt, reizt der Gedanke, für die uns nachfolgenden Generationen einmal unverfälscht Menschen zu Wort kommen zu lassen, ihre Träume und Sehnsüchte, die Höhen und Tiefen, welche sie mit dem Systemwechsel vom Sozialismus zum Kapitalismus erlebten und durchlitten haben. Es war eine tiefgreifende Veränderung, die alten Werte, die der Mensch in sich trug, wurden als nicht mehr zeitgemäß betrachtet. Das Miteinander ist kaltgeworden. Was nur noch zählt, ist das eigene Ich. Ich weiß, dass der Vergleich hinkt. Es ist, wie wenn eine Herde Menschenaffen, die ihr ganzes Leben umsorgt im Zoo lebte, von heute auf morgen in den Urwald gebracht und ihrem Schicksal überlassen wird.

Lachen sie nicht über diesen Vergleich! Wenn sie etwas nachgedacht haben, werden sie feststellen, die Situation der DDR-Bürger war nach dem 7. Oktober 1989 bei uns ähnlich. Der Käfig war offen, was den Einzelnen draußen erwartete, nun, darüber sollen die vielfältigen Erinnerungsberichte Zeugnis ablegen.
Von Fehlinterpretationen der Ereignisse in Plauen zeigen vielfältige Plaketten mit falschen Angaben, die seit 30 Jahren vertrieben werden. (siehe Anhang)

Redaktionsschluß ist Ende Juni 2019, aber je eher der Verlag die Manuskripte erhält, um so wahrscheinlicher ist die Realisierung des Projektes.

Curt Röder
Verleger

Plauen 23.02.2019

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